Glasobjekte I

   

Glasobjekte

Von der Farbigkeit und der Leuchtkraft des Glases angezogen, beschäftigt sich Ute Wennrich seit einiger Zeit mit diesem Material. Genauer, die Faszination, die in der winzigen Ausformung von Glaskügelchen – Rocailles für die Künstlerin steckt, wird zur Herausforderung daraus Objekte zu gestalten.
Sie teilt damit die Faszination mit den Menschen aus vorgeschichtlicher Zeit wie die ältesten Funde der Nuzi-Perlen aus Mesopotamien östlich des Tigris belegen. Glas gehört damit zu einem der ältesten Werkstoffe der Menschheit.
Glas entsteht aus flüssiger Erde, so ist der Obsidian ein natürliches Glas vulkanischen Ursprungs. Grundstoff für das Glas sind Silikate, die geschmolzen mit Zusätzen einen Kristallisationsprozess beim Abkühlen durchlaufen. Die Färbung des Glases wird durch verschiedene Metallbeschichtungen erzielt. Diese Metalle sind Substanzen, die ebenfalls in der Erde vorkommen.
Aus diesen Glaskügelchen auf Draht aufgezogen entstehen Objekte, die im Raum schweben, auf dem Boden kriechen oder sich in der Strömung wiegen.
Es sind „Geschöpfe“, die gleich eigenartiger Wesen der Tiefsee entsprungen scheinen und die aus schwarzen Wassern plötzlich in Licht getaucht mit einer Farbigkeit aufblitzen, die bezaubert. Zugleich strahlen diese Objekte eine Transparenz aus, die durch die äußere Form hindurch das Innere der Dinge für die Sinne wahrnehmbar macht.

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Trotz der organisch anmutenden Gebilde bleiben diese Drahtskulpturen abstrakt und bringen die Transformation von natürlicher Gestalt zur künstlerischen Umdeutung der Dinge zum Ausdruck.
Mit dieser Werkgruppe erschließt sich die Künstlerin neue Möglichkeiten, in der Vielfalt die Wandelbarkeit als Grundlage allen Seins zu begreifen.